Alle Artikel mit dem Schlagwort: Japan

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Wirtschaftswachstum und Lebenstandard langfristig gesehen (2004-2014) – Teil 2

Wie hat sich der Lebensstandard der Bevölkerung in den 25 größten Wirtschaftsmächten der Erde langfristig entwickelt? Wo geht es den Leuten heute spürbar besser und wo besteht Grund zu Unzufriedenheit? Nach dem Gesamt-BIP von 25 Staaten in Teil 1 betrachten wir in diesem zweiten Teil das BIP pro Kopf in Kaufkraftparitäten und seine Entwicklung in 25 Staaten 2004-2014.

Deutsche Inflationsrate 1994-2013 Ausschnitt

Deflation: Eine neue Sau wird durch’s Dorf getrieben

Ich lästere ja ab und zu über das fehlende Wirtschaftsverständnis der Deutschen. Das zeigt sich z.B., wenn viele glauben, ein Leistungsbilanzüberschuss wäre etwas Gutes. Doch es gibt auch Fälle, in denen der gesunden Menschenverstand richtiger liegt als die Expertenmeinung von Ökonomen. David Böcking von Spiegel Online wurde das zum Verhängnis und er schrieb einen Artikel, den SPON unter der selten dämlichen Überschrift „Deutsche ignorieren Gefahr fallender Preise“ veröffentlichte.

Japan, die Europäische Zentralbank und der Währungskrieg

Shinzo Abe, der japanische Premier, wird beschuldigt, einen Währungskrieg anzuzetteln. Dabei will Japan jetzt nur eine ähnliche Geldpolitik wie die Europäische Zentralbank betreiben. In einer gemeinsamen Erklärung von japanischer Notenbank und japanischer Regierung heißt es zunächst lediglich, dass die Notenbank fortan ein Inflationsziel von 2 % verfolgen soll. Das ist mehr als vorher. Da lag das Inflationsziel bei 1 %. Andererseits ist der Unterschied zum Inflationsziel der Europäischen Zentralbank minimal. Die EZB hat ihr Inflationsziel mit „unter aber nahe 2 %“ festgelegt. Wenn Japans Inflationsziel Währungskrieg bedeutet, dann betreibt die EZB ihn schon lange. Mehr als auf das Ziel kommt es aber auf die Mittel an. Laut Süddeutsche hat die japanische Notenbank erklärt: „sie werde unbegrenzt Geld in die Märkte pumpen. Sie will Staatsanleihen kaufen, Unternehmensanleihen und auch Aktien.“ Wirft die japanische Notenbank nun die Druckerpressen an und kauft mit dem neu geschaffenen Geld alles an den Börsen auf, egal zu welchem Preis? – Das wäre natürlich Wahnsinn, ist aber tatsächlich keineswegs geplant. Was die Süddeutsche meint, ist nämlich nicht unbegrenzt, sondern unbefristet. (Und das sollte sie dann …

Peter Bofinger und die Frage: Braucht Deutschland den Euro?

Nach Sarrazin also nun Peter Bofinger. „Zurück zur D-Mark? Deutschland braucht den Euro“ betitelt Bofinger sein Buch über die Eurokrise und macht es schon damit zum Anti-Sarrazin. „Die Welt“ hat nun einen Auszug aus dem Buch veröffentlicht, der nicht ohne meinen kritischen Kommentar auskommen kann. Hauptthema des Buchauszuges ist die wahrscheinliche Aufwertung einer neuen D-Mark. Dabei kann man bereits Zweifel daran haben, dass eine wiedereingeführte D-Mark extrem aufwerten wird, denn die Fluchtgelder aus Südeuropa sind ja schon hier. Welches Kapital soll nach einem Euroaustritt zusätzlich nach Deutschland strömen und für Aufwertungsdruck sorgen? Vor allem taugen Bofingers abschreckende Beispiele wenig. Er nennt Japan, China und die Schweiz; Länder, die angeblich durch einen Aufwertungsdruck leiden. Nun, zwei der drei Länder, nämlich China und auch die mit Deutschland besser vergleichbare Schweiz, hatten in den letzten 10 Jahren ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland. So schlecht lebt es sich also mit einer im Wert steigenden Währung keineswegs. Und schauen wir uns einmal Japan genauer an. Der Langfristchart Euro (vormals ECU)/Yen zeigt zunächst einmal keine durchgehende Aufwertungstendenz des Yen (bzw. Abwertungstendenz …

Die Wirtschaft kann sich abkoppeln von der Katastrophe

Während in Japan heute die Börsenkurse abstürzten (der Topix-Index verlor 7,5 %), hielten sich an den anderen Märkten die Verluste in Grenzen. Damit teilen die Börsen die Einschätzung der meisten Volkswirte: Das schwere Erdbeben und der Tsunami in Japan werden außerhalb des Landes keine spürbaren wirtschaftlichen Folgen haben. Auch für Japan selbst wird nur ein kurzfristiger Einbruch erwartet, der in ein paar Monaten schon wieder ausgeglichen werden kann. Das mag erstaunlich sein, wenn man die grauenvollen Bilder der Zerstörung vor Augen hat. Neben der Infrastruktur sind auch viele Produktionsstätten betroffen. Weil darum viele Zulieferteile nicht zu beschaffen sind, bekommen auch Betriebe Probleme, die gar nicht im Katastrophengebiet liegen. So ruht die Produktion momentan bei allen japanischen Autoproduzenten. Doch schon in ein paar Tagen wird es weitergehen, wenn auch wahrscheinlich zunächst stockend. Man wird freie Kapazitäten an anderen Standorten mobilisieren. Man wird für ausgefallene Lieferanten Ersatz finden. Die Konkurrenz steht schon bereit. Wenn dann alles wieder rund läuft, kann man die Ausfälle schnell nachholen. Das zeigt die Erfahrung mit dem Kobe-Erdbeben von 1995. Es stimmt, das …

Von Dubai nach Japan

übernommen aus Wirtschaftswende vom 1.12.2009 Ich persönlich glaube nicht, dass die Zahlungsunfähigkeit des Staatskonzerns Dubai World weiterhin große Wellen schlagen wird. Allerdings wird es wohl auch mit einer bloßen “Umstrukturierung” der Darlehen wie sie jetzt im Gespräch sind, also mit längeren Rückzahlungsfristen, auf Dauer nicht getan sein. Denn der Immobilienmarkt in Dubai, von dem Dubai World lebt, wird noch auf Jahre darnieder liegen. International würde die Situation aber erst eskalieren, wenn nun noch weitere Hiobsbotschaften hinzu kämen. Kritisch sieht es z.B. auch in Lettland und der Ukraine aus. Eine Zahlungsunfähigkeit dieser beiden Staaten würde manche nicht überraschen. Und Lettland ist Mitglied der EU. Im Hintergrund lauert aber Japan. Ein Artikel im Telegraph beleuchtet die Situation im ostasiatischen Inselstaat. Aller Voraussicht nach wird das Verhältnis Staatsverschuldung zu BIP im Jahr 2010 227% erreichen. Wer sich über die staatliche Verschuldung in Deutschland Gedanken macht, die 2010 nach Prognosen der EU-Kommission 72,3% des BIPs ausmachen wird, muss beim Blick nach Japan wohl sofort in Panik geraten. Bei der Beurteilung der Staatsverschuldung ist allerdings auch wichtig, ob die Schulden …